Projekt

Zwischen Konversation und Urlaut Studien zum musikalisierten Sprechen im 
Composed Theatre mittels musikwissenschaftlicher und phonetischer Methoden

Ein zentrales Experimentierfeld des zeitgenössischen Composed Theatre (französisch als ‹Théâtre Musical›, deutsch meist als ‹Neues Musiktheater› bezeichnet) ist die Suche nach einem musikalisierenden Umgang mit der Sprechstimme bzw. mit Sprechklang und Sprechvortrag als szenischem Parameter. Hierin steht das Composed Theatre in der Tradition der klassischen Sprechkünste: Zwar gliedert sich die Sprechpraxis im Composed Theatre nicht etwa ein in ein klassisches ästhetisches Bezugssystem der gehobenen Rede oder Rhetorik, sondern experimentiert scheinbar ganz frei mit Lautsprachlichkeit in all ihren elementaren und soziokulturellen Facetten. Gleichwohl haben sich bei aller experimentellen Heterogenität seit den sechziger Jahren gewisse kompositorische, aufführungspraktische und wirkungsästhetische Stilprinzipien und Konventionen verfestigt, die als genretypisch gelten dürfen.
Das Forschungsprojekt «Zwischen Konversation und Urlaut» unternimmt den Versuch, einige dieser Merkmale aus wissenschaftlicher Perspektive genauer zu fassen. Dabei steht die Betrachtung des Wechselverhältnisses zwischen Komponist/-in und Interpret/-in während des Produktionsprozesses und damit die Frage nach neuen Konzepten von Autorschaft im Vordergrund. Daraus abgeleitet werden grundsätzliche Vermutungen zur Konzeption und Funktionsweise von Vokalität in Wechselbeziehung zu anderen Parametern der Bühne, die für das Composed Theatre typisch sind und diese ästhetische Richtung von anderen audiovisuellen Gattungen unterscheidet.

Forschungsplakat

Bild: Happy Hour von Hans Wüthrich, Produktion der Klasse Theâtre Musical unter Leitung und in der Inszenierung von Pierre Sublet. (Bild: Ursula Maria Berzborn)

Symposiumsfilm performing voice

Im Dezember 2014 fand das Symposium «performing voice – Vokalität im Fokus angewandter Interpretationsforschung» statt. Ein Zusammenschnitt der künstlerischen Präsentationen gibt einen kleinen Einblick in ganz verschiedene Strömungen der ...
Datum: 07.07.2016

Szenisches Melodram

Als künstlerische Erkundung des Forschungsgebiets findet am 27. Juni 2015 im Museum Tinguely in Basel die Aufführung eines szenischen Melodrams für Sprecher, Instrumentalensemble und kinetische Klangskulpturen statt. Maître Zacharius basiert auf ...
Datum: 19.06.2015

Impressionen Symposium

Ein Grossteil der Vorträge des vom 27.–29. November 2014 in Bern und Basel stattfindenden Symposiums «performing voice» ist unter www.voicerepublic.com nachzuhören und als Podcast verfügbar. Hier zudem noch einmal das zugehörige Detailprogramm.

Weit ...

Datum: 10.12.2014

Diseusen in der Dissonance

In der aktuellen Nummer der Zeitschrift Dissonance erschien ein Artikel, der sich mit dem Erbe der Diseusen und dessen Einfluss auf Neues Musiktheater beschäftigt. Der Artikel ist hier zu finden, Bonusmaterial dazu in Form von Ton- und Filmaufnahmen ...
Datum: 08.09.2014

Forschungsapéro

Der Forschungsapéro stellt mit einer Posterpräsentation jedes Jahr die neuen (und bereits länger laufenden) Forschungsprojekte der HKB vor.
Prominent vertreten ist dabei in diesem Jahr das Projekt «Konversation und Urlaut», das in einem Kurzvortrag ...
Datum: 19.02.2014

Lecture Performance

Die Forschungsgruppe des Projekts setzt sich in einem experimentellen Format zwischen Lecture und Performance mit der Frage nach Wirkung und Rezeption gesprochener Sprache auf der Musiktheaterbühne des 21. Jahrhunderts auseinander.

How to Do Things With Words 2013
Performative Versuchsanordnung zur Rezeptionsverschiebung zwischen Unmittelbarkeit und medialer Vermitteltheit.
Künstlerische Forschung live and plugged! Die Vortragssituation im akademischen Kontext wird seit ...
Datum: 24.11.2013

Symposium – Call for Papers/Performances

Das dreitägige Symposium «performing voice: Vokalität im Fokus angewandter Interpretationsforschung» vom 27. bis 29. November 2014 wird gemeinsam von der Hochschule der Künste Bern und der Hochschule für Musik Basel ausgerichtet.

Am enormen Potential der menschlichen Stimme arbeiten sich die performativen Künste Musik und Theater in jeder Generation aufs Neue ab: Ausgehend vom Misstrauen nach 1945 gegenüber traditionellen Stimmstilen und -techniken einer überholten ...
Datum: 27.01.2014