Die Begriffe Improvisation und Authentizität werden oft gebraucht, um musikalische Aufführungen zu klassifizieren und zu bewerten. Eine genauere philosophische Reflexion bringt aber Probleme an den Tag. So evoziert der Begriff der Improvisation die Vorstellung grenzenloser Spontaneität und Freiheit. Diese bleibt aber unerreichbar, denn in der Praxis ist der Rekurs auf bestehende Muster und Regeln unvermeidbar. Was die Authentizität angeht, so kann zwischen einer subjektiven und einer objektiven Spielart unterschieden werden. Erstere zielt darauf, dass die Interpretinnen und Interpreten authentisch sich selbst ausdrücken. Objektive Authentizität strebt hingegen zum wahren Ursprung oder einer vermeintlichen Intention eines musikalischen Werks zurück, um die «Originalfassung» und/oder die hinter ihr liegende Erfahrung zu vergegenwärtigen. In beiden Fällen fragt sich aber, inwiefern volle Authentizität realisier- oder überhaupt denkbar ist.
Die Konferenz hat das Ziel, die Spannungsfelder von Improvisation und Authentizität genauer zu bestimmen und ihr Wechselverhältnis zu beschreiben. Beide Begriffe sollen insbesondere dazu verwendet werden, ein Licht auf den musikalischen Werkbegriff zu werfen. Die Konferenz ist interdisziplinär und bringt Philosophie und Musikwissenschaft ins Gespräch. Keynotes werden von Julian Dodd (Manchester University), Roger Pouivet (Université de Lorraine) und Bastien Gallet (HEAR, Strasbourg/Mulhouse) beigetragen.
Praktisch erprobt werden diese Fragen zudem in einem Workshop mit dem Improvisationstrio Inniger-daSilva-Spitzenstaetter der HKB.
Diese Konferenz ist Teil des Projektes Ontology of Musical Works and Analysis of Musical Practices und wird durch das Institut für Philosophie (Universität Bern) und die Hochschule der Künste Bern veranstaltet.
Der Call for Abstracts ist geschlossen, das Programme wird baldmöglichst veröffentlicht.
The Symposium aims to investigate, from both the ontological and the musicological viewpoints, the notions of authenticity and improvisation, as they seem to constitute two unattainable ideals for musical performance that are nevertheless descriptive of types of musical practice.
Keynote addresses are held by Julian Dodd (Manchester University), Roger Pouivet (Université de Lorraine) and Bastien Gallet (HEAR, Strasbourg/Mulhouse).
This conference is part of the project Ontology of Musical Works and Analysis of Musical Practices and co-organised by the Institute of Philosophy (Bern University) and the Bern University of the Arts.
The Call for Abstracts is now closed, the programme will follow.
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