In diesem sechsmonatigen Agora-Vermittlungsprojekt werden die theoretischen und praktischen Ergebnisse eines vierjährigen SNF-Forschungsprojekts an der Hochschule der Künste Bern zu den fellbespannten Streichinstrumenten der Rabab-Familie einer erweiterten Öffentlichkeit in verschiedenen interaktiven und partizipativen Kommunikationsformaten zugänglich gemacht.
Die Ziele dieses Vermittlungsprojekts sind einerseits die Schaffung eines breiteren Bewusstseins für die interkulturelle Entwicklung und das Potenzial der mit einem Tierfell als Decke bespannten Streichinstrumente und andererseits die Sensibilisierung für deren speziellen Klang, der auch in Europa vom 13. bis zum 16. Jahrhundert präsent war und heute in zahlreichen Musikkulturen auf der ganzen Welt zu hören ist. Fellbespannte Rababs sollen nicht länger als «Klang der Anderen» wahrgenommen werden, sondern als gleichberechtigte Mitglieder einer multikulturellen Musikinstrumentenfamilie. Das Projekt leistet damit auch einen Beitrag zum aktuellen Diskurs über die Entkolonialisierung der «klassischen» Musik, indem es sowohl aussereuropäische Musikgeschichte und Musikkulturen einbezieht als auch Musiker*innen und Instrumenten aus den jeweiligen Musiktraditionen die Möglichkeit gibt, ihre eigene Stimme zu Gehör zu bringen.
Die in Zusammenarbeit mit den Projektpartner*innen konzipierten Kommunikationsformate umfassen verschiedene Workshops (an Primarschulen, Musikschulen, Orchesterschulen, Musik- und ethnologischen Museen), in denen verschiedene Themenbereiche rund um das Rabab interaktiv-spielerisch-musikalisch erkundet werden, sowie partizipative Diskussions-Konzerte mit dem ensemble arcimboldo.
Bild: Drei europäische Rababs. Instrumentenbau und Foto: Thilo Hirsch