Sonata notturna
Johann Christian Bach (1735–1782), der jüngste Sohn Johann Sebastian Bachs (1685–1750), verliess Berlin 1755 in Richtung Italien und hielt sich anfangs nur zeitweise, später aber dauerhaft in Mailand auf. Hier stand er bis zur Mitte des Jahres 1762 in den Diensten der Familie Litta. Für die Konzerte, die im Hause der Mailänder Adelsfamilie stattfanden, komponierte Bach regelmässig Instrumentalstücke.
Aus einem solchen Anlass mag Bachs zweisätzige Sonata notturna a tre entstanden sein. Obschon die Sonate in einer Mailänder Abschrift (Kopistenwerkstatt) vorliegt, weist sie, abgesehen von den lombardischen Rhythmen, kaum mailändische Züge (Mailänder Schule) auf. Im heiteren und witzigen ersten Satz stechen besonders die schnellen Begleitfiguren in der zweiten Violine hervor.
Johann Christian Bach, Sonatta Notturna à Tre [D-Dur, W B 36], Mailand, ohne Datum (Basel, UB, UBH kr IV 19)
Weblinks:
Swisscovery
RISM
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