Der in Turin geborene Gaetano Pugnani (1731–1798) hielt sich wiederholt in der Eidgenossenschaft auf. Bei Pugnanis Triosonate in Es-Dur handelt es sich um die fünfte Sonate aus seinem ab den 1760er-Jahren in Paris, London und Amsterdam erschienenen Triosonatendruck, von dem Sarasin eine Abschrift besass.
Im Unterschied zu den dreisätzigen Trios der Komponisten aus dem Mannheimer Kreis beginnt Pugnanis Vertonung mit einem langsamen Satz, einem Adagio, gefolgt von einem stürmischen Allegro und einem abschliessenden Menuett, das «Grazioso» überschrieben ist. Bezeichnend sind ausserdem die im Vergleich zur ersten Stimme wenig anspruchsvolle zweite Violinstimme sowie der dafür umso rastlosere Bass, der in Sarasins Musikzimmer womöglich von einem Cello und einem Hammerklavier ausgeführt wurde.
Gaetano Pugnani, Sonata à Trè [Es-Dur, Z 56], Basel oder Süddeutschland, ohne Datum (Basel, UB, UBH kr IV 257)

Weblinks:
Swisscovery
RISM
Sarasin-Katalog

Auch die Zürcher Allgemeine Musik-Gesellschaft besass mindestens einen Band mit Triosonaten von Pugnani. Im Gegensatz zu Basel, wo das Op. 2 bzw. 3 (dasselbe Werk erschien bei verschiedenen Verlagen mit unterschiedlicher Opuszahl) vorliegt, ist in Zürich dessen Op. 6 in einer Pariser Auflage vorhanden.
Gaetano Pugnani, Six sonates en trio pour un clavecin, violon, et basse ... œuvre VIe. Paris, ohne Datum (ZB Zürich, AMG XII 122 & a-b) 

Weblinks: 
RISM