Die konzeptuelle Musik hat ihre Wurzeln in der Aktionskunst der 1960er-Jahre, entstand also im Umfeld der Fluxus-Bewegung und des Happenings. Musikalische Konzepte sind in hohem Masse potentiell; sie entwerfen mit Vorliebe eher Mögliches, als dass sie Resultate vorschreiben, sie impulsieren eher einen Weg denn ein Ziel, vertrauen durchwegs darauf, Fragen aufzuwerfen und ihrerseits befragt, ja erforscht zu werden. Anstelle der üblichen Notation verwenden musikalische Konzepte meist sprachliche Formulierungen. Anstelle der Partitur treten Angaben, Spielregeln oder Suggestionen, was zu tun sei. Damit lösen musikalische Konzepte das tradierte Verhältnis zwischen komponierter Vorgabe und nachfolgender Realisation oder Interpretation auf, oder sie verlagern mindestens die bisherige Balance zugunsten der Interpretierenden.
Urs Peter Schneider gilt auf dem Gebiet der Konzeptuellen Musik als der Experte schlechthin. 1968 gründete er das Ensemble Neue Horizonte Bern, welches seither unermüdlich das Publikum mit jeweils neuester Musik konfrontiert und insbesondere auf dem Gebiet der Konzeptuellen Musik internationale Beachtung fand.
Dieses Konzert, bestritten durch das Ensemble Neue Horizonte Bern, Urs Peter Schneider und Studierende der HKB, dient gleichzeitig als Buchvernissage für Schneiders neu veröffentlichtes Standardwerk Konzeptuelle Musik - Eine kommentierte Anthologie.
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