Die Klavieraufnahmen, die von 1904 bis 1930 für das mechnisch-pneumatische Welte-Mignon-System entstanden, sind für die Interpretationsforschung von grosser Bedeutung. Da sich ihr analoges Abspielen aber als höchst unzuverlässig erweist, können sie bis jetzt nur unzureichend ausgewertet werden. Das Projekt setzt sich zum Ziel, mittels einer schrittweisen Virtualisierung des Abspielvorgangs die Zufälligkeiten und Unwägbarkeiten des pneumatischen Abspielvorgangs auszuschliessen und so eine ideale und stabile Wiedergabe der Interpretationsdokumente zu erreichen. Damit werden diese Aufnahmen erstmals in grösserem Umfang ernsthaft analysierbar. Durch den Prozess der Virtualisierung sind auch neue technische Erkenntnisse zu erwarten, insbesondere im Hinblick auf die kodierte Dynamik.
Bild: Welte-Rolle mit Papierrissen auf dem Rollenscanner. (Bild: D. Debrunner)