Projekt

Kultsounds Untersuchung zur Entstehung, Praxis und Wirkung dominierender Einzelklänge in populärer Musik 1960–2014

In der populären Musik hat der Sound seit den 1950er-Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das Erforschen von Sounds und die intensivere Auseinandersetzung mit Technologien haben traditionelle musikalische Denk- und Handlungsstrukturen abgelöst. Für Künstlerinnen und Produzenten ist die Suche nach eigenen, unverkennbaren Sounds ein zentrales Anliegen geworden. In der Wissenschaft hingegen ist noch nahezu unerforscht, welche Einzelsounds die Geschichte der populären Musik prägten und bis heute prägen. Wie ist etwa der E-Piano-Sound des DX7-Synthesizers entstanden und welche Faktoren entschieden und entscheiden über seine Akzeptanz, Übernahme und Weiterentwicklung?
Das geplante Vorhaben untersucht diese Fragen transdisziplinär und setzt auf Theorien und Methoden aus Musikethnologie, Actor-Network Theory und Soundanalyse. Aus den jeweils ersten 40 Plätzen der Billboard Top 100 Singles von 1960–2013 werden 20 Kultsounds herausgefiltert, detailliert analysiert und beschrieben. Mittels Interviews mit Herstellern, Musikerinnen, Produzenten, Tontechnikerinnen und Journalisten wird danach die Entwicklung von fünf «Kultsounds» exemplarisch nachgezeichnet. Die Verbreitung dieser fünf Kultsounds wird in internationalen Expertennetzwerken über den euro-amerikanischen Raum hinaus untersucht. Schliesslich wird an einem repräsentativen Fallbeispiel detailliert untersucht, welche unterschiedlichen Bedeutungen ein «Kultsound» in unterschiedlichen geographischen und kulturellen Kontexten annehmen kann. In einem Symposium werden dann zum Abschluss Zukunftsperspektiven von «Kultsounds» diskutiert.

Forschungsplakat

Weitere Informationen und Hörbeispiele gibt es auch auf der Projektwebsite www.cult-sounds.com

Bild: Generiert einen ganz besonderen Sound: der Synthesizer DX7 von 1983 (Bild IB)

Forschungs-Mittwoch und Forschungsapéro

Gleich zweimal innerhalb des nächsten Monats stehen im Projekt Kultsounds Präsentationen an.

Zum einen widmet sich der Forschungs-Mittwoch vom 24. Februar 2016 dem Thema Digitalisierung und Visualisierung in den Künsten. Neben Vorträgen von Peter Wicke und Evert Ypma findet eine Diskussion statt, an der auch Immanuel Brockhaus teilnehmen wird.

Zum anderen wird das Projekt beim Forschungsapéro vom 9. März 2016 vorgestellt. Dieser mittlerweile zum neunten Mal stattfindende Anlass gibt einen Überblick über die ganze Breite der Forschungsprojekte an der HKB – und gibt zu einzelnen Projekten, darunter in diesem Jahr Kultsounds, einen tieferen Einblick in Forschungsfragen und Ergebnisse.

Die Hochschule der Künste Bern
ist ein Departement der Berner Fachhochschule