Die Musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird im Zuge der historisch informierten Interpretationspraxis wieder vermehrt auf Darmsaiten aufgeführt. Allerdings entstammen die Techniken zur Herstellung der heute verwendeten Darmsaiten grösstenteils der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In diesem Forschungsprojekt werden die qualitativen Anforderungen an Schafdarm zur Saitenherstellung sowie die historischen Herstellungsverfahren für Musiksaiten in Sachsen gegen Ende des 19. Jahrhunderts anhand von schriftlichen und mündlichen Quellen dokumentiert. Heutige Saitenhersteller produzieren nach den dokumentierten historischen Methoden Musiksaiten, die in Zusammenarbeit mit Dozierenden der HKB empirisch untersucht werden. Das Ziel ist es, neue Erkenntnisse bezüglich Klang, Ansprache und Stabilität historischer Saiten zu gewinnen.
Bild: Schafhaltung in einem naturnahen Schweizer Alpbetrieb unter ähnlichen Bedingungen wie im ausgehenden 19. Jahrhundert (BFH-HAFL, 2013)
BEinfo
Die Personalzeitung der bernischen Kantonsverwaltung porträtiert in der aktuellen Ausgabe (1/2016) Kai Köpp und das Darmsaiten-Projekt. Nachzulesen ist der gelungene Beitrag hier in deutscher (pdf) und hier in französischer Sprache (pdf).Impressionen Forschungs-Mittwoch
Hier einige Impressionen des Forschungs-Mittwochs zu an historischen Vorbildern orientierten Saiten aus Schafdarm, der am 23. September im Grossen Konzertsaal der HKB stattfand. Neben Beiträgen des Projektteams – Jane Achtman, Kai Köpp, Samuel ...Radiobeiträge zu Darmsaiten
Radio SRF 2 Kultur fragte im Musikmagazin vom 3. Oktober 2015 nach, ob denn tatsächlich das «Geheimnis guter Saiten im Schaf» stecke. Der knapp dreizehnminütige Beiträg von Martina Papiro mit zahlreichen O-Tönen von Kai Köpp und Klangbeispielen des ...