Projekt

Von der Alp auf die Geige Musiksaiten aus Schafdarm nach Herstellungsmethoden des 19. Jahrhunderts

Die Musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird im Zuge der historisch informierten Interpretationspraxis wieder vermehrt auf Darmsaiten aufgeführt. Allerdings entstammen die Techniken zur Herstellung der heute verwendeten Darmsaiten grösstenteils der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In diesem Forschungsprojekt werden die qualitativen Anforderungen an Schafdarm zur Saitenherstellung sowie die historischen Herstellungsverfahren für Musiksaiten in Sachsen gegen Ende des 19. Jahrhunderts anhand von schriftlichen und mündlichen Quellen dokumentiert. Heutige Saitenhersteller produzieren nach den dokumentierten historischen Methoden Musiksaiten, die in Zusammenarbeit mit Dozierenden der HKB empirisch untersucht werden. Das Ziel ist es, neue Erkenntnisse bezüglich Klang, Ansprache und Stabilität historischer Saiten zu gewinnen.

Forschungsplakat

Bild: Schafhaltung in einem naturnahen Schweizer Alpbetrieb unter ähnlichen Bedingungen wie im ausgehenden 19. Jahrhundert (BFH-HAFL, 2013)

Forschungs-Mittwoch Darmsaiten

Das Forschungsprojekt neigt sich dem Ende zu, Zeit also, die Ergebnisse zu präsentieren. Am Forschungs-Mittwoch vom 23. September wird der Weg der Schafdärme durch die Saitenproduktion bis hin zum klangvollen Auftritt auf der Bühne nachgezeichnet. Neben Erklärungen, was sich in der Saitenherstellung im Vergleich zum 19. Jahrhundert geändert hat, erwarten uns auch musikalische Beiträge eines Streichquartetts, das auf den neu hergestellten Saiten spielt.

23.9.2015, 17 Uhr im Grossen Konzertsaal der HKB, Papiermühlestr. 13d, Eintritt frei

Plakat Forschungs-Mittwoch