Publikationen

Mathias Gredig, Marc Winter, Rico Valär und Roman Brotbeck (Hg.)
Der doppelte Po und die Musik
Rätoromanisch-chinesische Studien, besonders zu Li Po, Harry Partch und Chasper Po

Redaktionelle Mitarbeit: Daniel Allenbach

Würzburg: Königshausen & Neumann 2021
570 Seiten, mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-8260-7180-5
doi.org/10.26045/po

Ausgangspunkt ist der doppelte Po: Der rätoromanische Dichter Chasper Po (1856–1936) wurde bereits zu Lebzeiten mit dem chinesischen Dichter Li Po bzw. Li Bai (701–762) verglichen. Das Buch bietet unbekannte Perspektiven auf die Lyrik von Chasper Po und Li Bai und erstmals auch Untersuchungen zur Rezeption von China in rätoromanischen Zeitungen, Zeitschriften und literarischen Texten.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden die Verbindungen zwischen Li Bai und der Musik. Im Westen entstanden vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart hunderte von Li-Bai-Vertonungen, die in Einzelstudien oder als übergreifendes Phänomen erforscht wurden. Besonders die Seventeen Lyrics by Li Po des amerikanischen Komponisten Harry Partch (1901–1974) und dessen mikrointervallisches Tonsystem werden im ‹musikalischen› Teil erklärt.
Das Buch wendet sich an Forschende und Interessierte der Musik, der rätoromanischen sowie der chinesischen Literatur.

Der Band ist hier seitenidentisch zur Druckausgabe als kostenloser PDF-Download zugänglich. Unten können auch die einzelnen Beiträge gesondert heruntergeladen werden. Die Druckausgabe ist direkt bei Königshausen & Neumann erhältlich.

Die zu diesem Buch gehörige Datenbank mit westlichen Li-Bai-Vertonungen ist hier abrufbar.

 

Inhalt

Mathias Gredig | Prolog

Dumenic Andry | Chasper Pos Humor

Renzo Caduff | Chasper Pos rhythmische Versgestaltung – eine ‹hinkende Mähre›?

Rico Valär | Rätoromanische Nachdichtungen chinesischer Lyrik bei Gian Fadri Caderas und Peider Lansel. Eine Spurensuche

Mathias Gredig | China in rätoromanischen Zeitungen, Zeitschriften und literarischen Texten

Marion Eggert | Schwalbenflug in Gedichten von Li Bai und Chasper Po

Thomas Geissmann | Die Rolle der Gibbons beim chinesischen Dichter Li Bai

Marc Winter | «Chinas Dichterfürst». Die Rezeption Li Bais als literarischer Superstar im Westen

Eva Schestag | «A most difficult man». Ezra Pound als Übersetzer von Li Bai, mit einem Seitenblick auf Shigeyoshi Obata

L. Odila Schröder | Chinesische Li-Bai-Vertonungen in Jahren der Unruhe

Mathias Gredig | Quantitative Überlegungen zum Phänomen der Li-Bai-Vertonungen im Westen. Mit Beobachtungen zu drei Vertonungen des Gedichtes Chun ye Luo cheng wen di (In einer Frühlingsnacht in Luoyang eine Flöte hören)

Gesine Schröder | «Die Hüften schwingen sich nun nicht mehr». Li-Bai-Vertonungen von Komponistinnen

Heinrich Aerni | Li-Bai-Vertonungen in der Schweiz

Matthias Schmidt | Übersetzung ohne Original? Gustav Mahler, Anton Webern und Li Bai

Christoph Haffter | Szenen der Selbstenttäuschung. Hanns Eislers Die rote und die weiße Rose nach Li Bai und die Antinomien der Kriegslyrik

Thomas Meyer | «Wunderlich im Spiegelbilde». Zu einigen Vertonungen des Pavillon-Gedichts

Mathias Gredig | Gedanken über Li Bais Jing ye si (Gedanken in einer stillen Nacht) und dessen Vertonungen im Westen

Martin Skamletz | «I’ve turned into a great reviser.» Lee Hoibys Vertonung von Li Bais The River-Merchant’s Wife: A Letter und ihr Bezug zu Harry Partch

Martin Skamletz | “Of course I am a weak shadow of Lee Hoiby as a Kitharist.” Five letters by Harry Partch, 1948–1958

Marc Kilchenmann | Ben Johnstons Verhältnis zu Harry Partch und seine Three Chinese Lyrics

Eleni Ralli | Parallelen und Modifikationen der Notation in verschiedenen Quellen von Harry Partchs Seventeen Lyrics by Li Po. Schwierigkeiten und Transkriptionsvorschläge

Charles Corey | Gesture and Intention in the Art Songs of Harry Partch

Caspar Johannes Walter | Sprechmelodie als Quelle von Melodik und Harmonik. The Intruder aus Harry Partchs Li-Bai-Vertonungen

Roman Brotbeck | Der Sprechgesang bei Arnold Schönberg und Harry Partch. Eine Annäherung

 

Materialien

Die Hochschule der Künste Bern
ist ein Departement der Berner Fachhochschule