Michael Harenberg, Daniel Weissberg (Hg.)
Klang (ohne) Körper
Spuren und Potenziale des Körpers in der elektronischen Musik
Bielefeld 2010, [transcript], 256 S., kart.
ISBN 978-3-8376-1166-3
Lange Zeit galt: Jeder Klang ist Resultat und Ausdruck einer Bewegung, meistens einer menschlichen, zuweilen, etwa bei Musikautomaten, einer mechanischen. Das änderte sich jedoch mit der Erfindung der elektronischen Klangerzeugung. Die Beiträge in diesem Band untersuchen die Folgen der Entkoppelung von Bewegung und Klang in der elektronischen Musik. Zudem hinterfragen sie die vermeintlich selbstverständliche Beziehung zwischen Körperlichkeit und musikalischem Ausdruck auch in der «vor-elektronischen» Zeit. Dieser derart historisch wie medientheoretisch erweiterte Blick trägt grundlegend zum gegenwärtigen Diskurs über die Rolle des Körpers in den elektronischen Künsten bei.
Inhaltsverzeichnis
Daniel Weissberg, Michael Harenberg | Einleitung
Michael Harenberg | Mediale Körper – Körper des Medialen
Peter Reidemeister | Körper, Seele, Musik, Maschine – Relationen und Wandlungen
Franziska Baumann | Interfaces in der Live-Performance
Daniel Weissberg | Zur Geschichte elektroakustischer Instrumente aus dem Blickwinkel der Körperlichkeit
Jin Hyun Kim | Emodiment musikalischer Praxis und Medialität des Musikinstruments – unter besonderer Berücksichtigung digitaler interaktiver Musikperformances
Claudio Bacciagaluppi | Aus der Zeit vor Welte: Der Melograph – von einer Utopie der Aufklärung zum industriellen Erzeugnis
Kai Köpp | Historische Streichbögen als Interfaces
Daniel Weissberg | Klangerzeugung als Drama und Resonanzproblem
Rolf Großmann | Distanzierte Verhältnisse? Zur Musikinstrumentalisierung der Reproduktionsmedien
Daniel Weissberg | Gestorben! Aufzeichnungsmedien als Friedhöfe. Warum Aufnahmen sterben müssen