Eugène Roy
4 Airs de Bravoure pour trompette à clefs (1824)
hg. von Adrian v. Steiger und Edoardo Torbianelli
HKB Historic Brass Series 3
Vuarmarens 2010, Editions Bim, Kommentar in deutscher, englischer und französischer Sprache
Bestell-Nr. TP304
1824 erschien bei Schott in Mainz eine Trompetenschule von C. Eugène Roy. Deren Faksimile ist bei Editions Bim als Band 1 der Reihe HKB Historic Brass Series erschienen. Den Abschluss des 40-seitigen Hefts bilden vier Stücke im virtuosen Stil dieser Zeit. Dies sind früheste Beispiele solcher Kompositionen für Trompete und stellen eine wertvolle Bereicherung unserers Repertoires dar. Dank der vorliegenden praktischern Ausgabe können diese «Airs de Bravoure» nun aufgeführt werden. Edoardo Torbianelli, Professor für historische Tasteninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis und an der Hochschule der Künste Bern, hat einen stilechten Klavierpart rekonstruiert, der sich an den Originalen von Méhul, Rossini und Carafa orientiert. Die Trompetenstimme ist original wiedergegeben, die Zwischenspiele wurden ergänzt.
Roy war Militärmusiker, Virtuose auf dem Flageolet (einem blockflötenähnlichen Instrument) und verfasste zahlreiche Instrumentalschulen sowie Arrangements bekannter Melodien. Seine Trompetenschule führt in die Naturtrompete und in die «Trompette avec clefs» ein, was je nach Ausgabe die Klappentrompete oder das Klappenflügelhorn meint. Die vier Stücke in diesem Heft sind mit Sicherheit für letzteres verfasst und zwar für ein solches in B, da die Opernarien auf einem B-Instrument in der Originaltonart erklingen und sie auf diesem auch gut liegen. Heute können diese Stücke auf Trompete, Cornet oder Flügelhorn gespielt werden.
Zwei der vier Kompositionen folgen dem Typus «Thema mit Variationen» (nach einem vermutlich eigenen Thema von Roy bzw. einem aus «Joseph en Egypte» von Etienne Nicolas Méhul), die beiden anderen sind Arrangements von damals populären Opernarien: jener der Desdemona aus dem zweiten Akt von Gioacchino Rossinis Oper «Othello» sowie einer Arie aus Michele Carafas «Gabriella di Vergi».
