Publikationen

Claudio Bacciagaluppi, Roman Brotbeck
und Anselm Gerhard (Hg.)
Spielpraxis der Saiteninstrumente in der Romantik
Bericht des Symposiums in Bern, 18.–19. November 2006

Musikforschung der Hochschule der Künste Bern, Band 3

Schliengen 2011, Edition Argus, 196 Seiten mit zum Teil farbigen Abbildungen und Notenbeispielen
Format 19 x 28,5 cm
Fadenheftung, Hardcover
ISBN 978-3-931264-83-3
doi.org/10.26045/kp64-6167

Der Band ist hier seitenidentisch zur Druckausgabe als kostenloser PDF-Download zugänglich. Unten können auch die einzelnen Beiträge gesondert heruntergeladen werden.

Interpretationsforschung ist eine noch junge Forschungsrichtung der Musikwissenschaft, vor allem, wenn sie dezidiert den Begriff der «Interpretation» für die klingende Realisierung von Musik reserviert. Der Band versammelt die Beiträge einer Tagung zum Thema des Streicherspiels im 19. Jahrhundert. Er leistet damit einen Beitrag zur weiteren Aufhellung eines Bereichs der Musikhistorie als Interpretationsgeschichte, für dessen Erforschung sich eben nicht – oder nur marginal – auf Klangdokumente, sondern nur auf Vortragslehren, Rezensionen und Ohrenzeugenberichte zurückgreifen läßt. Im vorliegenden Band werden Praktiker und Theoretiker miteinander ins Gespräch gebracht. Der Themenkreis reicht vom Gitarrenbau über die Orchester- und Dirigierpraxis bis hin zum Quellenwert historischer Aufnahmen und den von Heinz Holliger rekonstruierten Cello-Romanzen von Robert Schumann. Im Zentrum steht jedoch die Beschäftigung mit der Violine, den Violinisten und den Geigenbauern.

Inhaltsverzeichnis

Daniel Leech-Wilkinson | Early recorded violin playing: evidence for what?

Marianne Rônez | Pierre Baillot, ein Geiger an der Schwelle zum 19. Jahrhundert. Ein Vergleich seiner Violinschulen von 1803 und 1835

Rudolf Hopfner | Nicolaus von Sawicki – Paganinis Geigenbauer in Wien

Robin Stowell | Henryk Wieniawski: «the true successor» of Nicolò Paganini? A comparative assessment of the two virtuosos with particular reference to their caprices

Heinz Rellstab und Anselm Gerhard | «Möglichst zugleicherklingend» – «trotz unsäglicher Mühe». Kontroversen um das Akkordspiel auf der Geige im langen 19. Jahrhundert

Beatrix Borchard | Programmgestaltung und Imagebildung als Teil der Aufführungspraxis: Joseph Joachim

Renato Meucci | Changes in the role of the first violin player in 19th-century Italian orchestras

Claudio Bacciagaluppi | Die «Pflicht» des Cellisten und der Generalbaß in der Romantik

Lucio A. Carbone | Ferdinando Sor and the Panormos: an overview of the development of the guitar in the 19th century

Roman Brotbeck | Aschenmusik. Heinz Holligers Re-Dekonstruktion von Robert Schumanns Romanzen für Violoncello und Klavier

Materialien

Rezensionen

Neue Zürcher Zeitung, 23.2.2012
«Musikerinnen und Musiker, die ‹historisch informiert› sein wollen, aber auch Konzertgänger finden hier bedenkenswerten Stoff.» (grl)

info-netz-musik (Website), 6.9.2011
«Wie sich die Klangideale wandelten, wie sie standardisiert und auch schon vor der technischen Reproduktion und der mit ihr verbundenen Normierung nivelliert wurden (...).
Dies sind nur ein paar wenige Geheimnisse, die in diesem materialreichen Buch gelüftet oder auch als unauflösbar thematisiert werden. Wer das Glatteis der Musikgeschichte liebt, der kann hier fröhlich ausrutschen.» (Peter Sühring)

Die Hochschule der Künste Bern
ist ein Departement der Berner Fachhochschule