Thomas Gartmann (Hg).
Zurück zu Eichendorff! Zur Neufassung von Othmar Schoecks historisch belasteter Oper Das Schloss Dürande
Zürich 2018, Chronos-Verlag
332 Seiten mit teils farbigen Abbildungen und Notenbeispielen und online zugänglichen Zusatzmaterialien
ISBN 978-3-0340-1439-7
doi.org/10.33057/chronos.1439
Der Band ist seitenidentisch zur Druckausgabe als kostenloser PDF-Download zugänglich. Die Druckausgabe ist direkt beim Chronos-Verlag erhältlich.
Eine nationalsozialistisch «kontaminierte» Oper soll aufgrund ihrer musikalischen Reichtümer mit einem erneuerten Libretto wieder auf die Bühne gebracht werden – doch wie, ohne gleichzeitig die Historie zu verleugnen? Ergänzend zu einer Gegenüberstellung des alten und neuen Librettos zu Othmar Schoecks Oper «Das Schloss Dürande» werden in diesem Band anhand bisher unveröffentlichter Quellen sowohl die Entstehung der Oper als auch der Ablauf ihrer Überarbeitung dokumentiert.
Der Schweizer Komponist Othmar Schoeck tat sich aus heutiger Sicht wahrlich keinen Gefallen, als er sich Ende der 1930er-Jahre auf Anregung des Winterthurer Mäzens Werner Reinhart mit dem badischen Dichter Hermann Burte zusammentat, um eine Oper zu schreiben. Zu allem Überfluss wurde das auf einer Novelle von Joseph von Eichendorff basierende «Schloss Dürande» 1943 an der Staatsoper Berlin und damit im erklärten Leuchtturm der nationalsozialistischen Kulturpolitik uraufgeführt. Das musikalisch zwar herausragende, sprachlich und politisch aber gezeichnete Werk verschwand in der Versenkung. Anhand von bisher unveröffentlichten Quellen wurde nun die Geschichte der Oper aufgearbeitet und gleichzeitig versucht, dem Werk im Rückgriff auf die Vorlage Eichendorffs und seine Lyrik ein neues Libretto zu unterlegen. Neben der Gegenüberstellung beider Libretti, die zum eigenen ästhetischen Urteil einlädt, bietet dieser Band deshalb auch eine ausgiebige Dokumentation zum Entstehungs- und Bearbeitungsprozess der Oper.
Eine Publikation zum Projekt «Das Schloss Dürande» von Othmar Schoeck.
Zu den Zusatzmaterialien (Login erforderlich).
Vergleiche zu diesem Thema auch den Band «Als Schweizer bin ich neutral».
Inhaltsverzeichnis
(aus technischen Gründen ist der Band digital nur als Ganzes einsehbar)
Vorwort
Thomas Gartmann | Eine historisch belastete Oper als «künstlerisches Laboratorium». Notwendigkeit, Prozess und Herausforderungen einer Überarbeitung
Simeon Thompson | «Wollen wir eine Oper zusammen machen?!» Dokumente zur Zusammenarbeit Burte – Schoeck
Francesco Micieli | Ein Libretto, das spricht und singt. Gedanken zur Neufassung des Librettos zur Oper Das Schloss Dürande von Othmar Schoeck
Das Schloss Dürande. Synopse der Librettofassungen von Francesco Micieli und Hermann Burte
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Für die finanzielle Unterstützung des Bandes danken wir dem Schweizerischen Nationalfonds, dem Kanton Schwyz, SWISSLOS/Kulturförderung Kanton Graubünden sowie der Hochschule der Künste Bern.