Projekt

Integrative Listening Eine historische Perspektive der Gehörbildung

Ziel des Projekts ist es, der Gehörbildung, wie sie heute in Musikkonservatorien im deutschsprachigen Raum als Teildisziplin der Musiktheorie unterrichtet wird, eine historisch informierte theoretische Grundlage zu geben. Ein neuer Bezugsrahmen für dieses Fach, das mit anderen Aspekten der musikalischen Ausbildung wesentlich stärker verknüpft wäre, wird allgemein als notwendig betrachtet und eine historisch informierte Perspektive wurde in den vergangenen Jahren in anderen Teilgebieten der Musiktheorie bereits erfolgreich angewendet.

Forschungsposter

 

Oktavregel

Eine wichtige Leitplanke in der historischen Satzlehre ist die sogenannte Oktavregel (règle de l’octave, regola dell’ottava). Sie gibt für auf- wie absteigende Dur- und Moll-Tonleitern die gebräuchlichsten Harmonisierungen an, um insbesondere im Blattspiel unnötige Fehler zu vermeiden. Dank der Verbindung jedes Skalentons mit einem Akkord ermöglicht sie – wenn man sie beherrscht – die Realisierung von unbezifferten Partimenti. Im historischen Musik(theorie)unterricht mussten die Schüler die Regola in allen gebräuchlichen Tonarten und in den drei posizioni (Lagen des Akkords, also ob der oberste Ton Grundton, die Terz oder die Quinte ist) üben.
Gut zusammengefasst wurde die Oktavregel beispielsweise von Fedele Fenaroli in seinen Regole musicali von 1775.

Einträge