In der heutigen Musikausbildung nimmt der Unterricht in Komposition kaum Bezug auf Fächer wie Harmonielehre oder Gehörbildung. Anders war dies zur Zeit Luigi Cherubinis (1760–1842), respektierter Lehrer und später Direktor des Conservatoire in Paris. Im Projekt werden die musiktheoretischen Werke Cherubinis, die umfassende kompositorische Ausbildungspraxis am Conservatoire sowie der Improvisations- und Kompositionsunterricht für Klavierstudierende in Paris (ca. 1810–1840) untersucht.
Mit dem Beforschen seiner musiktheoretischen Werke erzielt das Projekt eine bedeutende Ergänzung des überlieferten Cherubini-Bildes. Was bisher zu seinen organisatorischen Tätigkeiten als Direktor des Conservatoire bekannt ist, ergänzt die praktische Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsmaterial um einen wichtigen Baustein und Gegenpart. Die Mitarbeit am kollaborativ geplanten Werkverzeichnis (vgl. Ein Verzeichnis der Werke Luigi Cherubinis) bindet das Projekt an die internationale Cherubini-Forschung an. Zudem trägt es auf dem Gebiet der Geschichte des Unterrichts in Musiktheorie dazu bei, diesen als Praxis historisch differenziert zu beschreiben.
Konferenz
Vom 6. bis zum 8. Februar 2025 findet in Zusammenarbeit mit der Internationalen Cherubini Gesellschaft e.V. das Symposium «Cherubini und die Vermittlung von Musiktheorie und Kompositionslehre im Umfeld des Pariser Conservatoire» statt, zu dem wir in Bern Cherubini-Forschende aus aller Welt begrüssen dürfen. Nähere Informationen
Der Besuch der Tagung und der Konzerte ist für alle Interessierten offen und unentgeltlich, aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung bis zum 31. Januar 2025 gebeten.