Projekt

Cor Chaussier Französische Hörner zwischen Natur- und Ventilinstrument in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts

Der Umbruch vom Natur- zum Ventilhorn dauerte in Frankreich im europäischen Vergleich relativ lange. Als Kompromiss entwickelt man zunächst Hörner, die der Spielweise des Naturhorns entsprechen, aber mehrere Tonarten in sich vereinten: die Cors omnitoniques. Im Zentrum des Projekts steht jenes Instrument, das Henri Chaussier in den 1880er-Jahren entwickelte. Darüber hinaus soll die Situation des Horns in der Bildung und Musikpraxis Frankreichs im 19. Jh. ausgeleuchtet werden.

Frühe Ventilhornschulen

Im soeben erschienenen Band zu Romantic Brass findet sich auch ein Beitrag von Daniel Allenbach zu frühen französischen Ventilhornschulen. Vorgestellt werden insbesondere die erste – ein Traité von Louis-François Dauprat –, die wohl mysteriöseste – eine Méthode von Charles Gounod – und die einflussreichste Schule für Ventilhorn, jene von Joseph-Émile Meifred. Letzterer verbesserte das in Frankreich zunächst als unbrauchbar empfundene Instrument und war als Interpret und erster Professor für Ventilhorn am Conservatoire in Paris (1833–1864) auch sonst prägend für die damalige Zeit. Dass nach seiner Pensionierung die Ventilhornklasse gleich wieder aufgelöst wurde, verstärkt seinen zentrale Stellung für dieses Instrument eher noch.